Technologie Start-ups: Frauen im Vormarsch

Ein Rückblick auf das Pioneers Festival 2019 aus weiblicher Sicht

Frauenquoten und Gender-Diversity sind in aller Munde und es ist mittlerweile auch kein Geheimnis mehr, dass es, wenn es um die Performance von Unternehmen und Teams geht, auf die richtige Mischung ankommt. Unternehmen mit einem ausgewogenen Verhältnis von männlichen und weiblichen Mitarbeitern sind im Schnitt erfolgreicher, kreativer und auch innovativer. Dennoch wissen wir auch, dass vor allem der Technologiebereich immer noch sehr stark männer-dominiert ist.

Das Thema „Women in Tech“ interessiert uns sehr und deshalb haben wir uns beim Pioneers Festival, das vom 9.-10. Mai in der Wiener Hofburg zum 8. Mal über die Bühne ging, auf die Suche nach interessanten Frauen im Bereich der Tech-Start-ups gemacht und sind fündig geworden. Wir haben unseren Festivalbesuch mit dem „Diversity in Tech“ Frühstück gestartet, das ganz im Zeichen von „Female Leaders“ stand. Tiffany Yu (Diverseability) und Irene Ryabaya (Warmintro & The Monarq Incubator), 2 starke Frauen aus der Tech-Szene, haben uns mit ihren Einblicken sehr inspiriert und gleichzeitig auch wachgerüttelt: Es gibt noch viel zu tun! Nur 20% der Mitarbeiter von Tech-Unternehmen im Silicone Valley sind Frauen und es ist nicht leicht, sich als Frau in diesem Umfeld zu beweisen. Manchmal fällt man als Frau bereits im Bewerbunsgprozess raus, da durch künstliche Intelligenz unterstützte Bewertungstools Frauen gezielt benachteiligen. Die Korrektur solcher Algorithmen ist ein Baustein, um Frauen einen prominenteren Platz in der Szene einzuräumen, sagt Tiffany Yu.

Motiviert von den Frühstücksgesprächen hielten wir weiter Ausschau nach interessanten weiblichen Tech Champions. Obwohl zugegeben die meisten Sprecher und Start-up Gründer auch beim Festival eher Männer waren, haben wir einige unglaublich tolle Frauen getroffen, die Tech und Wissenschaft rocken:

  • Jane Poynter ist eine Spaceunternehmerin, Autorin und Mitbegründerin von World View, einem privaten Near-Space-Explorations- und Technologieunternehmen. Poynter war einer von acht Menschen, die sich Anfang der 90er Jahre bereit erklärten, in einer versiegelten künstlichen Welt zu leben, um herauszufinden, ob Menschen auf anderen Planeten in einem ähnlichen Lebensraum überleben könnten. Poynter sprach über die Veränderungen, die sich in den letzten Jahrzehnten in der Luft- und Raumfahrtindustrie vollzogen haben, und wie private Unternehmen heutzutage eine immer größere Rolle spielen. Sie ist auch der Meinung, dass der Mensch in Zukunft eine trans-planetarische Spezies werden könnte.
  • Kerry McGuire von der NASA erklärte die Möglichkeiten, die Notfallkommunikation zwischen der Raumfahrtbesatzung und dem Personal am Boden, die eine bis dato noch immer eine Reaktionszeitverzögerung von etwa 20 Minuten hat, zu verbessern.
  • Collete Davis, eine 25-jährige professionelle Rennfahrerin, Autobauerin und Unternehmerin, erklärte, dass die Herangehensweise wie Gründer ein Startup aufbauen, ihr persönlich sehr geholfen hat, in ihrer Motorsport-Karriere erfolgreich zu werden.
  • Zum Schluss haben wir uns mit Annette Mossel getroffen, CEO und Co-Founder von Frameless, einer innovativen mobilen Anwendung, die es ermöglicht, jeden Ort in intelligente, hochwertige 3D-Inhalte zu verwandeln.

Unser Fazit: Es bleibt noch einiges zu tun. Doch Entschlossenheit und harte Arbeit zahlen sich aus. Mädels, lasst Euch nicht von Angst, Zweifeln und Herausforderungen aufhalten. Vielleicht seid Ihr beim nächsten Pioneers Festival auch vorne mit dabei.

Autorin: Olga Bratsun, 1030 Innovation, www.1030innovation.com