Start-ups made in Austria: Sprad

Im Januar sprachen wir mit den Gründern von Sprad über ihre neue Software zur Rekrutierung von Talenten durch Empfehlungen. Wie üblich haben wir sie gebeten, uns einige Einblicke in ihre größten Herausforderungen zu geben und Tipps für zukünftige Unternehmer zu verraten. Los gehts.

Was macht euer Unternehmen genau?

Sprad ist eine Rekrutierungssoftware, die es Unternehmen ermöglicht, ihren effektivsten Rekrutierungskanal zu nutzen: Mitarbeiterempfehlungen. Wir helfen Unternehmen, Mitarbeiterempfehlungen zur wichtigsten Quelle für Neueinstellungen zu machen. Sprad ist perfekt für Angestellte und Arbeiter optimiert. Im Falle von Angestellten kann Sprad den Mitarbeitern geeignete Kandidaten aus deren beruflichen Netzwerken vorschlagen. Dies steigert die Quantität und Qualität der Empfehlungen enorm. Andererseits ermöglicht Sprad den Arbeitern eine einfache Teilnahme über WhatsApp und SMS. Beide Aspekte sind für ihre Zielgruppen von entscheidender Bedeutung.

Wie entstand die Idee? Und was ist eure Motivation dahinter?

Die Idee wurde entstand, als wir feststellten, dass sich ein ernsthaftes Problem des Arbeitskräftemangels abzeichnete. Vor allem im Hinblick auf die Einstellung von Fachkräften wurde das Problem real und konkret. Da wir bereits etablierte B2B-Softwareentwickler waren, machten wir uns daran, das Problem mit konkreter Software anzugehen, die tatsächlich etwas bewirken würde. Da sich der Arbeitskräftemangel zu einem so weit verbreiteten Problem in fast allen Bereichen der Wirtschaft entwickelt hat, planen wir außerdem eine systematische Lösung, die auch das Branding und die Motivation der Mitarbeiter umfasst.

Angesichts der immer noch drohenden COVID-19-Pandemie und der zunehmenden Digitalisierung in allen Wirtschaftszweigen wird der Fachkräftemangel ein drängendes Problem bleiben. Und da das Problem immer größer wird, ist Sprad bestrebt, bessere und effektivere Lösungen zu entwickeln.

Employees can directly recommend people from their network and gain points/rewards for doing so.
Mitarbeiter können ihr eigenes Netzwerk empfehlen, sammeln Punkte und erhalten Belohnungen.

Wer sind eure Kunden?

Unsere Kunden sind alle Unternehmen, die Mitarbeiter einstellen und rekrutieren. Unser aktueller Kundenstamm reicht von Großunternehmen, die sich auf Masseneinstellungen konzentrieren, bis hin zu kleineren Start-ups in kritischen Wachstumsphasen. Wir arbeiten sowohl mit Angestellten als auch mit Arbeitern sowie mit Unternehmen aus allen möglichen Wirtschaftszweigen zusammen.

Wie ist das Start-up gewachsen?

Wir begannen mit der Arbeit an Sprad kurz vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Als die Rekrutierung aufgrund von Gesundheitsrisiken und Einschränkungen schließlich eingestellt wurde, arbeiteten wir unermüdlich an der Verbesserung und Optimierung unseres Produkts. Etwa im Mai oder Juni 2021 begannen wir mit der Kommerzialisierung des Unternehmens und fanden unsere ersten Kunden.

Wie hat sich Covid 19 auf euer Unternehmen ausgewirkt? Was habt ihr getan, um euch anzupassen, und wie geht ihr jetzt damit um?

Die unmittelbare Auswirkung war ziemlich dramatisch, da aufgrund der COVID-19-Pandemie alle Neueinstellungen gestoppt wurden. Unsere Hauptzielgruppe, die Start-ups, konzentrierte sich ausschließlich auf ihr finanzielles Überleben und räumte der Einführung neuer Software keine Priorität ein. Und so begann ein langsamer Prozess der Maximierung der Fähigkeiten unseres Produkts und des kontinuierlichen Lernens. Wir blieben jedoch hartnäckig und im zweiten Quartal 2021 begannen wir wirklich zu wachsen und schlossen viele neue Kunden ab.

Die indirekten Auswirkungen von COVID-19 haben das Problem unserer Kunden sogar noch vergrößert. Der Arbeitskräftemangel wurde zu einem wichtigen Thema - die Unternehmen begannen, ihre Abläufe zu digitalisieren, es wurden neue Mitarbeiter eingestellt, und die Menschen wechselten häufig den Arbeitsplatz. Dadurch entstand eine größere Nachfrage.

Sprad allows blue-collar workers to easily participate via WhatsApp & SMS.
Sprad ermöglicht Arbeitern die Teilnahme via WhatsApp & SMS

Was war die größte Herausforderung, die ihr meistern musstet als Unternehmen? Wie habt ihr es geschafft?

Unsere größte anfängliche Herausforderung bestand darin, unseren ersten echten Kunden zu finden. Einen Kunden, den wir glücklich machen und dessen Bedürfnisse wir erfolgreich messen konnten. Wir optimierten unser Produkt so lange, bis ein Kunde wirklich von allen Funktionen und Merkmalen erfüllt werden konnte. Wir begannen auch, mit unserem Produkt zu experimentieren, um herauszufinden, was am besten funktionieren würde und was vielleicht weggelassen werden müsste. Wir identifizierten unseren Zielmarkt genauer und passten unsere Preisgestaltung an.

Zu unseren ständigen Herausforderungen gehören das Verstehen von Schmerzpunkten, das Gewinnen von Erkenntnissen und das Durchhalten in schwierigen Zeiten.

An was arbeitet ihr zur Zeit?

Derzeit verfolgen wir vor allem drei Ziele. Erstens wollen wir unser Produkt verfeinern, um mehr Wert zu schaffen. Insbesondere möchten wir unseren Integrationsprozess mit anderer Software optimieren, um alles so reibungslos wie möglich zu gestalten. Zweitens wollen wir wachsen, lernen und neue Kunden und Branchen kennen lernen. Wir sind der Meinung, dass die Erweiterung des Wissens entscheidend ist, um das Wachstum und die Entwicklung des Unternehmens zu fördern. Drittens möchten wir als Unternehmen wachsen, indem wir neue Talente einstellen und möglicherweise nach Investoren suchen.

Was sollte man über die Start-up-Szene in Österreich wissen? Gab es einen besonderen Grund warum ihr euch für Österreich entschieden habt?

Obwohl Österreich nicht das beliebteste Umfeld ist, bietet es doch einige Vorteile. Es ist viel Geld vorhanden, und die Finanzierung kann einfacher sein. Die Gemeinschaft ist relativ engmaschig und Beziehungen lassen sich leichter aufbauen und pflegen. Außerdem bietet Wien einen hohen Lebensstandard in einer schönen Umgebung. Es gibt keinen besonderen Grund für unseren Standort, nur dass unser Gründerteam hier lebt und ursprünglich aus Österreich stammt. Wien ist vielleicht nicht Berlin oder das Silicon Valley, aber es wächst stetig und tendiert in die richtige Richtung.

The App is easy to handle and uses a swiping-interface similar to the one from tinder.
Die App ist benutzerfreundlich und bedient sich einer Swipe-Oberfläche, ähnlich der von Tinder

Habt ihr Tipps für neue Gründer und solche, die es mal werden wollen?

  1. Am Anfang steht ein starkes Problem. Es ist wichtiger, einen echten Bedarf in der Gesellschaft zu erkennen, als eine zufällige Lösung zu finden. Es ist besser, ein kleines Zielpublikum mit einem großen Problem zu haben, als ein großes Publikum mit einem kleinen Problem. Ein echter, dringender Bedarf ist eine absolute Notwendigkeit für jedes unternehmerische Unterfangen.
  2. Holen Sie Feedback ein, experimentieren Sie, und versuchen Sie, die besten Lösungen zu finden. Verstehen Sie Ihre Konkurrenten und was Sie von der Masse abheben könnte.
  3. Unternehmertum ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Sie müssen in der Lage sein, selbst in den tiefsten Momenten Ihre Energie zu bewahren, denn die nächste Gelegenheit könnte schon bald kommen. Auch der Umgang mit Ihren Emotionen und Ihrer Motivation ist entscheidend. Aber das Wichtigste ist: Geben Sie nicht auf!